NEWS AUS ISRAEL und der jüdischen Welt...
ISRAEL BEFINDET SICH IN EINER DER GRÖSSTEN KRISEN SEIT DER STAATSGRÜNDUNG.
Nach dem mörderischen Einfall von HAMAS-Terrorgruppen in die umliegenden Kibbuzim und Dörfer ist die Welt rund
um Israel (und auch der jüdischen Welt allgemein) nicht mehr die gleiche. Mehr als 1'300 v.a. Zivilisten wurden von den Hamas-
Terroristen auf brutalste Art und Weise ermordet. Man spricht von mehr als 150 unschuldige Kinder, Frauen und ältere Menschen,
die als Geisel entführt wurden. Im Norden des Landes, an der Grenze zu HISBOLLAH-Truppen, brodelt es ebenfalls. Man muss
auch hier damit rechnen, dass es zum Krieg kommt.
Israel befindet sich im Kriegszustand und niemand weiss, was weiter folgen wird.
Ich empfehle zur Information über das aktuelle Geschehen die zwei israelischen Zeitungen HAARETZ (eher links-liberal)
und JERUSALEM POST (eher konservativ) unter den folgenden Links (auf deutsch übersetzt) zu konsultieren.
... und im weiteren:
neue Website der Organisation GRA: www.gra.ch.
Zu beachten: Leider ist es nicht gestattet, auch Fotos zu den Presseartikeln zu publizieren (Copyright). Da der Speicherraum neuerdings
von one.com nur begrenzt ist, muss ich jeweils Publikationen, welche 2 Tage und älter sind, löschen. Ich bitte um Verständnis!
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Und nun zu den Tagesnachrichten:
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Donnerstag, 2. November 2023
Während der Krieg gegen die HAMAS weitergeht kommt es auf Seiten der IDF, aber in grosser Anzahl auch auf Seiten der Zivilisten v.a. in Gaza City, zu Toten
und Verletzten. Menschen kommen zu Tode, und dies verursacht von der Terrorbande HAMAS. Es muss immer wieder betont werden, dass die HAMAS Schergen
durch ihr Massaker vom 7. Oktober 2023 an unschuldigen israelischen Menschen diese Kriegshandlungen verursachten. Ganz klar muss betont werden, dass
diese Mordbuben Verluste von eigenen Leuten nicht nur in Kauf nehmen, sondern als "menschliche Schutzschilder" missbrauchen. Es erstaunt eigentlich nicht,
dass in den arabisch-islamischen Ländern dieser Umstand wissentlich geleugnet wird und Israel ohne mit der Wimper zu zucken "Menschenrechtsverletzungen",
Kriegsverbrechen und Genozid vorwerfen. Das ist das eine. Dass aber weltweit v.a. linke Kreise ins gleiche Horn stossen, ist nichts Neues! BDS-Kreise, pro-palästinensische
Gruppierung werben mit ihren Aufrufen "Free Palestine, from the River to the Sea" ganz klar für die Vernichtung des jüdischen Staates!
Leider ist es eine Tatsache, dass die Antisemiten und BDS-Aktivisten - auch in der Schweiz - nun aus allen Löchern kriechen und mit diesen Vernichtungswünschen laut mitschreien, dabei aber
ihre Giftpfeile auf alles Jüdische schiessen. Da soll noch jemand behaupten, dass diese Kreise nur "politisch" reagieren würden und ihre "Kritik" sich nur auf den Staat Israel
richteten! Antizionismus (und Israelhass) ist zeitgleich ANTISEMITISMUS. Leider ist es auch eine Tatsache, dass es auch jüdische Nestbeschmutzer gibt, die sich unter dem
Mantel der "Friedensarbeit" und dem "Streben nach Gerechtigkeit rund um Palästina" nicht selten auf dem Glatteis der Israelhasser bewegen.
Übrigens findet heute Abend, Donnerstag, 2. November 2023, ab 18.00 Uhr, eine Kundgebung auf dem Münsterplatz statt, die diese Thematik angehen will. Die beiden
Politiker NR Daniel Jositsch (SP) und Alfred Heer (SVP) werden das Wort ergreifen!
Interessant ist festzustellen, dass die linke (weltfremde)GSoA und weitere sehr linke Gruppierungen (darunter die sogenannte jüdische Gruppe für einen gerechten
Frieden rund um Palästina) gleichzeitig auf dem Bürkliplatz eine Demo durchführen! Befremdend!
Die Topnews von TACHLES von heute gehen u.a. auf die neuesten grassierenden antisemitischen Vorkommnisse ein:
Andreas Mink
WIEN01. Nov 2023
Charles E. Ritterband
ARMIN LASCHET01. Nov. 2023Die Abraham Accords nach dem 7. OktoberDer deutsche Bundestagsabgeordnete Armin Laschet (CDU) hat im September das Abraham Accord Institut in Berlin eröffnet. Einen Monat später nach dem Angriff der Hamas auf Israeli ist die…Zum Podcast
TELEGRAMM AUS DEM KRIEG01. Nov 2023
Anna-Patricia Kahn
USA02. Nov 2023
Andreas Mink
Andreas Mink
Andreas Mink
USA – POLITIK02. Nov 2023
Andreas Mink
LIVE TICKER +++09. Okt 2023
Redaktion
Und noch drei einschlägige Links von B.B. aus S.:
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Mittwoch, 1. November 2023
Wie zu erwarten war, folgt nun weltweit ein Aufschrei über Israels "unangemessenes hartes Vorgehen" im Gazastreifen als Reaktion auf die
furchtbaren Überfälle der Hamas-Schergen auf unschuldige israelische Zivilisten. Einige versteigen sich sogar auf Behauptungen, das militärische
Vorgehen israels sei mit Genozid (an der palästinensischen Bevölkerung) gleichzusetzen. Das absurd wenn man bedenkt, dass die Hamasschergen
sich im Gazastreifen hinter unschuldige Menschen verstecken, sogeannnte "menschliche Schutzschilder" einsetzen im ihrem Kampf gegen die
israelischen Truppen.
Aber es bleibt nicht nur bei diesen Behauptungen. Weltweit ist eine extreme Zunahme von antisemitischen Ausschreitungen gegen die jüdische
Bevölkerung festzustellen - auch in der Schweiz! Es ist leider eine Tatsache, dass dieser virulente Judenhass nicht nur aus extrem linken Kreisen
herstammt, sondern v.a. aus islamischen Communities rekrutiert wird. Von Islamwissenschaftern wie Bassam Tibi wird immer wieder bestätigt,
dass Antisemitismus im Islam ein integraler Bestandteil sei.
Der folgende Artikel der NZZ Feuilleton (1.11.2023) geht dieser Thematik nach:
NZZ GASTKOMMENTAR
Der Überfall der Hamas auf Israel zeigt: Der Islam wirkt desintegrierend
Es ist höchste Zeit, dass sich ein religionslos gewordener Westen wieder der Religion zuwendet, intellektuell und lebenspraktisch. Sonst versteht er bald die Welt nicht mehr.
Martin Grichting
Gewaltaufrufe gehören zum Bestand islamischer Lehre: ein Palästinenser während eines Protests an der Grenze des Gazastreifens im September.
Mohammed Saber / EPA
Die Religion spielt im Westen für die Mehrheit der politisch tonangebenden Kreise sowie der Meinungsmacher in Medien und Kultur in ihrem persönlichen Leben kaum mehr eine Rolle. Deshalb haben sie Mühe, die Bedeutung der Religion richtig einzuschätzen. Damit ist nicht gemeint, dass sie deren soziale Nützlichkeit nicht verstünden. Vielmehr fehlt bei gängigen Interpretationen von gesellschaftlichen Konflikten und deren bisweilen destruktiven Folgen das Verständnis ihrer religiös-theologischen Dimension.
Das Problem ist nicht neu. Schon bald nach der radikalen Infragestellung der Religion durch die Französische Revolution bemerkte 1808 der Philosoph Félicité de Lamennais, man betrachte Religion bloss noch als Streit um Worte. Dies sei jedoch ein Irrtum. Man sehe bei Rousseau, dass er falsche theologische Konzepte politisch zu Ende gedacht habe, was wesentlich zum Sturz einer Gesellschaft beigetragen habe.
Wenn es heute um die Frage nach der Ursache von islamisch motivierter Gewalt und Parallelgesellschaften geht, begegnet man immer wieder Deutungen, die den religiösen Hintergrund ausblenden. Die Weigerung muslimischer Migranten, sich in die westlichen Gesellschaften zu integrieren, sei das Erbe des Kolonialismus sowie die Folge rassistischer, wirtschaftlicher und sozialer Diskriminierung. Das führe zu Abschottung und in der Folge zu Gewalt.
Gewaltaufrufe gehören zu islamischer Lehre
Akte der Entmenschlichung, wie die Welt sie beim Überfall der Hamas auf Israel gesehen hat, werden mit der Psychologie frustrierter und perspektivloser Männer oder mit dem Einsatz von Drogen «erklärt». Sosehr das alles auch eine Rolle spielt: Der Elefant im Raum ist die Religion. Man ist offenbar nicht in der Lage, ihn zu sehen.
Nicht nur Gewaltaufrufe gehören zum Bestand islamischer Lehre. Vielmehr segregiert diese Religion die Menschen: «Nehmt euch die Juden und Christen nicht zu Freunden! Sie sind einander Freunde. Wer von euch sich ihnen anschliesst, der gehört zu ihnen.» So lautet die Ansage des Koran. Sie bedeutet im heutigen Kontext: Wer sich im Westen integriert, ist ein Verräter. Nur wer sich in einer Parallelgesellschaft auf Distanz hält, ist ein guter Gläubiger.
In den islamischen Kernländern und bei vielen Migranten werden diese und andere Koranverse zum Nennwert genommen. Das führt, wie Emmanuel Macron gerne betont, zum «islamischen Separatismus». Aber das ist dann eben keine religiöse, sondern eine politische Kategorie, die den trügerischen Eindruck erweckt, man könne das Problem politisch angehen.
Christ, Jude, Ungläubiger
Die politische und bürgerliche Gleichheit gewohnten Bürger im Westen haben ferner Mühe zu verstehen, dass der Islam dieses Konzept ablehnt. Die Menschen sind nicht gleich. Sondern es ist die Religion, die ihnen ihren politischen und bürgerlichen «Wert» zuschreibt. Verantwortlich dafür ist nicht ein «islamistisches», sondern ein generell islamisches Verständnis der menschlichen Natur, «fitra» genannt.
Nach dieser Vorstellung kommt man als Muslim zur Welt. Erst durch die Eltern oder andere Umstände wird man Christ, Jude oder Ungläubiger. Wer in dieser Weise seiner Natur entfremdet ist, gilt im Falle der Juden oder Christen als «Schriftbesitzer» und damit als Bürger zweiter Klasse. Wer sich mit der damit einhergehenden Minderung seiner bürgerlichen Rechte abfindet, verwirkt immerhin im Allgemeinen nicht sein Leben. Die Ungläubigen sind jedoch weitgehend rechtlos.
Diese Unterscheidung in Erst-, Zweit- und Drittklassmenschen ist mit der Gleichheit aller Menschen sowie der voraussetzungslosen Geltung der Menschenrechte unvereinbar. Und sie generiert das, worauf schon Jacob Burckhardt in «Weltgeschichtliche Betrachtungen» Ende des 19.Jahrhunderts hingewiesen hat: einen «Hochmut» gegen nichtislamische Bewohner und Völker, «wodurch man gegen den immer noch unverhältnismässig grössten Teil der Welt und dessen Verständnis abgesperrt ist». Hierin liegt die Wurzel vieler Übel, die sich politischen und sozialpädagogischen Herangehensweisen entziehen.
Wenn die politischen Eliten im Westen mit den Problemen, welche die Migration mit sich bringt, adäquat umgehen wollen, müssen sie auch und vor allem ihr Verhältnis zur Religion klären. Der Realismus von Alexis de Tocqueville könnte ihnen dabei von Nutzen sein. Er bemerkte zur leider auch desintegrierenden Kraft von Religion, selbst in den besten Leidenschaften liege eine Gefahr. Davon nehme er die religiöse Leidenschaft nicht aus: «Wenn sie bis zu einem gewissen Punkt getrieben wird, lässt sie sozusagen, mehr als die anderen Leidenschaften, alles andere verschwinden, was sie nicht selbst ist, und sie bringt im Namen der Moral und der Pflichten die nutzlosesten und gefährlichsten Bürger hervor.»
Es ist höchste Zeit, dass sich ein religionslos gewordener Westen wieder der Religion zuwendet, intellektuell und lebenspraktisch. Sonst versteht er bald die Welt nicht mehr.
Martin Grichtingwar Generalvikar des Bistums Chur und beschäftigt sich publizistisch mit philosophischen und religiösen Fragen.
Das Ende der grossen Illusionen –es brauchte ein Massaker in Israel, um Deutschland klarzumachen, dass massenweise Antisemiten ins Land kamen
Die Russland-Diplomatie ist mit dem Krieg in der Ukraine gescheitert. Nun zeichnet sich in der Asylpolitik die Zeitenwende 2.0 ab. Muslimische Migranten wurden lange verklärt, nun wird vor Judenhassern gewarnt.
Benedict Neff
Pro-Palästinensische Demonstranten, Düsseldorf, 14. Oktober 2023.
Michael Gstettenbauer / Imago
Das Verrückte an der Willkommenskultur von 2015 war, dass viele Deutsche das Problem nicht gesehen haben. Innert kurzer Zeit ersuchten Hunderttausende Syrer um Asyl, und das vorherrschende Gefühl war: Euphorie. Deutschland half, Deutschland war human. Fast alle wussten, dass das richtig war. Die Politiker parteiübergreifend, die Medien und Kirchen sowieso. Aber die bedingungslose Aufnahme von so vielen Menschen schien nicht nur moralisch richtig zu sein, sondern auch noch nützlich. Denn schon zeichnete sich mit den neuen Arbeitskräften das «nächste deutsche Wirtschaftswunder» ab. Eine massenhafte Migration aus dem Nahen Osten war nicht nur kein Problem, es war die Lösung aller Probleme.
Mahnende Stimmen gab es schon damals, aber für diese hatten die Berliner Politiker wenig Gehör. «Die Leute standen letztes Jahr mit Plakaten in München, auf denen ‹Willkommen› stand», sagte der niederländische Autor Leon de Winter 2016 in einem Interview. «Richtigerweise hätte es heissen müssen: ‹Willkommen... Judenhasser›.»
Eine Regierung wacht auf
Acht Jahre nach der Flüchtlingskrise scheint Deutschland allmählich aufzuwachen. Wie schon beim Umdenken in der Putin-Diplomatie brauchte es auch jetzt ein schreckliches, gewaltsames Ereignis. Erst die russische Invasion in der Ukraine führte dazu, dass Deutschland seine Energiepolitik und einen fahrlässigen Pazifismus kritisch hinterfragte. Nun waren es Hamas-Terroristen, die deutsche Politiker nachdenklich stimmten: Nachdem Mitglieder der Hamas über tausend israelische Zivilisten misshandelt, getötet und entführt hatten, verteilten Männer im Multikulti-Traumbezirk Neukölln Süssigkeiten, um den Terror gegen die Juden zu feiern. Seither finden in der deutschen Hauptstadt bewilligte und unbewilligte Demonstrationen statt, bei denen Muslime zusammen mit Linksextremen den Terror gegen Israel verherrlichen und sich selbst als Opfer inszenieren.
Unter dem Eindruck dieser Ereignisse und seiner Israel-Reise verkündete der deutsche Kanzler im «Spiegel»: «Wer Juden angreift, wer sie beleidigt oder verletzt, greift uns alle an.» Die irreguläre Migration müsse begrenzt werden, es kämen zu viele. Und: «Wir müssen endlich im grossen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben.» Fast zeitgleich erklärte Friedrich Merz, der CDU-Oppositionsführer, in einem Interview der NZZ: «Wir müssen in unserer Migrations-, aber auch in unserer Integrationspolitik umdenken. Das ist unvermeidlich. Ich bedauere sehr, dass erst der eingewanderte Antisemitismus zu dieser Erkenntnis führt. Aber wir sind an dem Punkt, wo es nicht mehr anders geht.» Flüchtlinge aus dem Gazastreifen könne Deutschland keine aufnehmen: «Wir haben genug antisemitische junge Männer im Land.»
Dass führende deutsche Politiker in dieser Deutlichkeit einen Konnex zwischen muslimischen Einwanderern und Antisemitismus herstellen, ist neu. Dasselbe gilt für die energische Ankündigung, Migration zu beschränken. Sowohl Scholz als auch Merz wollen der Öffentlichkeit weismachen, ihre Statements seien ganz normal, ja stünden sogar in einer politischen Kontinuität. Scholz: «In all meinen Ämtern habe ich immer so gedacht. Und auch gesprochen.» Wenn es so wäre, man hätte es nicht wahrgenommen. Tatsächlich kommen die Statements einer Zeitenwende in der deutschen Asylpolitik gleich – und diese ist nötig, will Deutschland nicht in französische Verhältnisse abdriften und seiner historischen Verantwortung gegenüber Israel auch in Zukunft gerecht werden.
Auf der Suche nach Erlösung
In Deutschland ist eine verständliche und gleichermassen seltsame Vorstellung verbreitet, wonach Antisemitismus eine exklusive Spezialität von deutschen Rechtsradikalen ist. Was Leon de Winter drastisch ausgedrückt hat, wollten viele Deutsche bisher kaum wahrhaben. Auch Ausländer können Rassisten und Antisemiten sein. Und wenn Islam-Experten wie Bassam Tibi unermüdlich erzählt haben, dass Judenhass die Hintergrundmusik ihrer arabischen Kindheit gewesen sei, schien man dies nicht hören zu wollen. Eher verfing die Idee radikaler Muslime, wonach sie die neuen Juden seien. Diese Opfer-Rhetorik hat auf die Deutschen eine einschüchternde Wirkung entfaltet. Umso mehr als die Gesellschaft immer noch stark geprägt ist vom Bewusstsein ihrer historischen Schuld. Es brauchte ein Massaker in Israel, um der deutschen Öffentlichkeit klarzumachen, dass immer noch die Juden die Juden sind.
Warum scheint Deutschland so anfällig für politische Irrungen und Wirrungen? Warum will das Gute, das die deutsche Politik anstrebt, oft doch nicht gelingen? Vielleicht weil die deutsche Politik so idealistisch aufgeladen ist; weil die Deutschen zwar glauben, sie würden pragmatisch handeln, aber instinktiv doch immer auf der Suche nach der eigenen Erlösung sind.
Zwischen Weltkrieg und Weltrettung
Ein schmales Bändchen von Hans Magnus Enzensberger wirkt wie ein Kommentar zur Zeit oder gar wie ihre Vorwegnahme, manche Essays sind über dreissig Jahre alt. In «Die Grosse Wanderung» schreibt Enzensberger: «Nirgends wird die universalistische Rhetorik höher geschätzt als hier. Die Verteidigung der Einwanderer tritt mit einem moralischen Gestus auf, der an Selbstgerechtigkeit nichts zu wünschen übriglässt. Losungen wie ‹Ausländer, lasst uns nicht mit den Deutschen allein!› oder ‹Nie wieder Deutschland› zeugen von einer pharisäerhaften Umpolung.»
Zwischen den 1930er Jahren und der Flüchtlingskrise von 2015 liegen viele Jahrzehnte, und doch ist es interessant, dass man ausgerechnet Deutschland wie kein anderes Land mit Fremdenhass und Fremdeneuphorie in Verbindung bringt. Von aussen betrachtet, wirkt das Land in der europäischen Mitte in einem permanenten Ungleichgewicht, auf der ständigen Suche nach sich selbst. Weltkrieg oder Weltrettung.
Predigen hilft nicht immer
Dass eine grenzenlose Asylpolitik nicht funktionieren würde, war Enzensberger schon 1992 klar. «Wer seine Landsleute auffordert, allen Mühseligen und Beladenen der Welt eine Zuflucht zu bieten, womöglich unter Berufung auf kollektive Verbrechen, die von der Eroberung Amerikas bis zum Holocaust reichen, ohne Folgenkalkül, ohne politische und ökonomische Vermittlung, ohne Rücksicht auf die Realisierbarkeit eines solchen Vorhabens, macht sich unglaubwürdig und handlungsunfähig», schreibt er und fügt hinzu: «Tiefgreifende gesellschaftliche Konflikte können nicht durch Predigten abgeschafft werden.»
Genau dies ist die deutsche Regierungstaktik bis heute: Predigerhaft wird die Bevölkerung auf die hehren Ziele eingeschworen. Sowohl die Politik als auch der Politikstil stossen aber zunehmend an Grenzen.
Ein Flugblatt, das dazu aufruft, bei der Suche nach Israeli zu helfen, die bei Hamas-Terrorangriffen in Israel entführt wurden, hängt über propalästinensischen Plakaten, 13.Oktober, Berlin.
Adam Berry / Getty
Abschied von moralischen Allmachtsphantasien
In «Aussichten auf den Bürgerkrieg» schreibt Enzensberger, dass es an der Zeit sei, sich von «moralischen Allmachtsphantasien» zu verabschieden. Auf Dauer komme kein Gemeinwesen darum herum, die Abstufungen seiner Verantwortung zu prüfen und Prioritäten zu setzen. «Für die Deutschen muss es heissen: Nicht Somalia ist unsere Priorität, sondern Hoyerswerda und Rostock, Mölln und Solingen. Dazu reichen unsere Handlungsmöglichkeiten, das ist jedem Einzelnen zuzumuten, dafür haben wir zu haften.» Ein Sozialstaat, der nachhaltig funktionieren soll, kann nicht der ganzen Welt offenstehen. Der Wille von Zuwanderern, sich zu integrieren, ist begrenzt, auch aufgrund von Diskriminierungserfahrungen. Ebenso begrenzt ist der Wille der Mehrheitsgesellschaft, Fremde aufzunehmen.
Enzensberger bietet keine praktischen Handlungsanleitungen, aber einen klaren, unbestechlichen Blick. In einem dritten Essay, «Schreckens Männer», analysiert er auch den islamistischen Terror, deren Ursache er in einer kollektiven narzisstischen Kränkung der arabischen Welt sieht. «Hätte ein Araber im 18.Jahrhundert die Dampfmaschine erfunden, sie wäre nie gebaut worden», zitiert Enzensberger aus einem Text von Rudolph Chimelli. Die Wissenskultur sei völlig ins Hintertreffen geraten, ökonomisch hätten die arabischen Länder jenseits vom Rohstoffhandel nichts zustande gebracht. Es bestünde eine vollständige ökonomische, technische und intellektuelle Abhängigkeit vom Westen, der für die Betroffenen schwer zu ertragen sei. «Jeder Kühlschrank, jedes Telefon, jede Steckdose, jeder Schraubenzieher, von Erzeugnissen der Hochtechnologie ganz zu schweigen, stellt daher für jeden Araber, der einen Gedanken fassen kann, eine stumme Demütigung dar.»
Die kollektive Gekränktheit der Araber
Explosiv wird diese Demütigung insbesondere in Kombination mit dem islamistischen Selbstbild einer Suprematie über andere Gesellschaften. Die Folge davon ist die narzisstische Kränkung. Entsprechend sensibel und reizbar sind die Islamisten unterwegs, was sich in auffälligen Doppelstandards zeigt, wie Enzensberger veranschaulicht: «Wenn Ariel Sharon gezeigt wird, wie er mit einer Axt in der Form eines Hakenkreuzes palästinensische Kinder schlachtet, so ist das normal; umgekehrt zeigt sich die arabische Welt gekränkt, wenn sich irgendein Karikaturist über sie lustig macht. Der Bau von Moscheen auf der ganzen Welt wird als unveräusserliches Recht in Anspruch genommen; der Bau von christlichen Kirchen ist in vielen arabischen Ländern undenkbar. Die Glaubenspropaganda der Muslime ist heiliges Gebot, die Mission anderer Religionen ein Verbrechen.» Hassprediger fordern die Meinungsfreiheit ein, deren Abschaffung ihr Ziel sei.
Es sind Pauschalisierungen, klar, die vor zwei, drei Jahrzehnten vielleicht auch noch eher gesellschaftsfähig waren. Selbstverständlich gibt es viele arabische Muslime, die sich erfolgreich in westliche Gesellschaften integrieren. Dass sie es mit ihrem kulturellen Background aber viel schwerer haben als andere Einwanderer, ist offensichtlich. Auch das wollte Deutschland nicht wahrhaben.
Asylpolitik ist keine Selbsthilfe
Ein Land, das Flüchtlinge aufnimmt, um weniger sich selbst sein zu müssen, hat das falsche Motiv. In der Asylpolitik kann es nicht um deutsche Selbsthilfe gehen. Diese Selbsthilfe macht blind für die Probleme. Dessen ungeachtet bleibt die Frage: Wie will eine Gesellschaft, die ein unsicheres Identitätsgefühl hat, eine muslimische Männerkultur integrieren, die an einem kollektiven Minderwertigkeitskomplex leidet? Ohne klares Identitätsangebot und den Willen, eigene Werte als verbindlich zu erklären, kann es sich das Land auch schwer leisten, judenfeindliche Asylsuchende in einer grossen Zahl aufzunehmen. Zumindest dann nicht, wenn das Land seine historische Schuld und den Grundsatz «Israel ist Staatsräson» auch in Zukunft ernst nehmen will.
Was nun in Deutschland passiert, sind schmerzhafte Korrekturen einer falschen Politik. Ob es mehr als eine Ansage bleibt, wird sich zeigen. Sowohl im Falle von Russland als auch in der Migrationspolitik hat sich Deutschland nach einem Sonderweg der Linie der Nachbarn und befreundeten Länder angenähert. Das Land ist trotz dem Hang seiner Politiker zu idealistischem Abenteurertum und moralischer Überheblichkeit etwas mittiger geworden. Und es dürfte, herausgefordert von vergangenen Fehlern und alarmiert von dem Zuwachs der AfD, künftig noch ausbalancierter werden.
Vielleicht ist die Mitte in Deutschland aber auch nur ein Kipppunkt. Ist er einmal erreicht, schwenkt der unbedingte Wille zur Moral ins gegenteilige Extrem. «Was ist das Deutsche?», hat Thomas Mann gefragt. «Ein Abgrund, bodenlos.» Es muss nicht immer so sein.
Die Topnews von TACHLES:
BASEL01. Nov 2023
Redaktion
LIVE TICKER +++09. Okt 2023
Redaktion
RICHARD C. SCHNEIDER31. Okt. 2023Analyse am Tag 26Israel zwischen Krieg und Intrigen : In der vierten Kriegswochen machen innenpolitische Geplänkel mehr Schlagzeilen als das Kriegsgeschehen in Gaza. Richard C. Schneider gibt Einblicke und erklärt…Zum Podcast
Redaktion
Andreas Mink
Andreas Mink
WASHINGTON01. Nov 2023
Andreas Mink
USA01. Nov 2023
Andreas Mink
Redaktion
Und hier noch einige Links (von B.B. aus S.)
Wochenrückblick (#Israel, #Palästinenser, #Antisemitismus, #Islam, #USA):
Israel:
Antisemitismus:
Die Palästinenser und ihre Groupies (in Politik, Medien, NGOs, BDS und UNO):
Islam:
Deutschland/EU:
Geschichte:
Karikaturen/Fotos/Satire/Humor:
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Montag/Dienstag, 30./31. Oktober 2023
Die Kämpfe rund um Gaza-City scheinen heftig zu sein! Die Nachrichten überschlagen sich!
Die Befürchtung, dass der Iran und ihr Vasalle die Hisbollah in Südlibanon aktiv werden und sich die ganze Angelegenheit zu einem
Flächenbrand ausweiten kann, ist gross! Siehe nächster HAARETZ-Artikel:
HAARETZ October 31., 2023
Analyse |Wohin wird Netanjahus "zweiter Unabhängigkeitskrieg" führen?
Das Trauma von 1948 ist nicht ausgelöscht, da die jüdischen und arabischen Narrative aufeinanderprallen. Der Premierminister versucht, ein Gefühl des existenziellen Kampfes zu vermitteln, das das Leid der arabischen Bürger Israels rechtfertigt
2.000 US-Marineinfanteristen sind an Bord einer Flottille in der Nähe von Ägypten stationiert, der Flugzeugträger USS Eisenhower befindet sich bereits westlich von Kreta, Kampfflugzeuge und Tankflugzeuge sind im Golf stationiert, und Dutzende von Flugzeugen und Spezialeinheiten sind auf Zypern stationiert, falls es zu einem Aufflammen der Konflikte zwischen Israel, der Hisbollah und dem Iran kommen sollte
JERUSALEM POST Oct. 31,2023
Jerusalem PostArabisch-Israelischer KonfliktGaza-NachrichtenIStGH bürdet Israel die Last auf, zu beweisen, dass die Hamas menschliche Schutzschilde benutzt - AnalyseNach dem 7. Oktober ist der IStGH weit mehr entschlossen, sich mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt – und möglicherweise dem Verhalten der IDF – zu befassen, als es sich die israelischen Top-Anwälte erhofft hatten.VonYONAH JEREMY BOB31. OKTOBER 2023 16:30
Und B.B. aus S. berichtet über folgendes:
Die Topnews von TACHLES:
INTERVIEW30. Okt 2023
Andreas Mink
TELEGRAMM AUS DEM KRIEG30. Okt 2023
Anna-Patricia Kahn
LIVE TICKER +++09. Okt 2023
Redaktion
JERUSALEM30. Okt 2023
Redaktion
Andreas Mink
GROSSBRITANNIEN31. Okt 2023
Andreas Mink
Andreas Mink
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Sonntag, 29. Oktober 2023
Die Spirale der Gewalt rund um Gaza dreht sich weiter: den Hamas-Schergen gelingt es immer wieder von neuem Raketen auf Israel abzuschiessen und die Israelis überall im Land
in Angst und Schrecken zu versetzen. Aber weltweit dreht sich die Propagandamaschinerie der Israelhasser - v.a. aus islamischen Ländern und nicht weniger aus
Linkskreisen auch der aufgeklärten Demokratieländer! - und spricht Israel der Menschenrechtsverletzungen im Gazastreifen. Es ist so klar wie etwas, dass Israels Kampf gegen
die teuflischen Hamasgruppen im Gazastreifen leider unschuldige Zivilisten trifft, hinter denen sich die blutrünstigen Hamas-Schergen verstecken! Es ist schwierig für Israel Beweise
vorzubringen, dass diese islamistischen Fanatiker gezielt und vorsätzlich ihre eigenen Leute opfern, um ihre teuflischen Ziele zu erreichen: den jüdischen Staat Israel wenn irgend
möglich auszurotten und die jüdischen Bewohner abzuschlachten, wie dies am 7. Oktober 2023 geschah!
Dass nun weltweit v.a. die islamischen Länder auf die billige antiisraelische und antisemitische Pauke schlagen und auf alle Arten versuchen, Israel des "Völkermordes an den Palästinensern"
bezichtigen, ist eine Perversion ohnegleichen! Dass dabei nicht wenige Kreise v.a. aus dem linken Spektrum auch bei uns in der Schweiz freudig mitmachen, zeigt sich gerade auch an den wilden
Pro-Paläsätina-Demonstrationen! Es ist erschreckiend, die Bilder gerade der gestrigen Pro-Palästina-Demos zu ertragen, auf denen zum Teil ganze Familien mit Kindern
Hass und Rache in Richtung Israel und auch der jüdischen Gemeinschaft schreien (und auf Transparenten schriftlich noch festgehalten)!
Ich kann Ihnen noch folgende Links zum Lesen empfehlen (Diese Links stammen von B.B. aus S., die enorm aktiv im Beobachten und Reagierungen der Presseartikel ist):
https://www.nachdenkseiten.de/?cat=171
https://www.pi-news.net/2023/10/huseyin-oezoguz-neffe-von-bundestagsvize-lobt-hamas-terror/
https://www.20min.ch/story/polit-extremist-als-experte-beim-eda-435321618571
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/verteidigungsminister-yoav-gallant-erklaert-den-anderen-krieg-im-nahen-osten/
https://www.blick.ch/ausland/belohnungen-fuer-terrorismus-versprochen-gier-statt-glaube-hamas-lockte-ihre-schlaechter-mit-geld-id19071825.html
https://www.blick.ch/ausland/in-live-sendung-entlarvt-hamas-anfuehrer-wuerde-millionen-palaestinenser-opfern-id19066258.html
https://www.blick.ch/ausland/in-live-sendung-entlarvt-hamas-anfuehrer-wuerde-millionen-palaestinenser-opfern-id19066258.html
https://www.izrs.ch/video/schweigen-toetet-muslime-lasst-euch-nicht-den-mund-verbieten-nicolas-blancho-zum-gaza-krieg
https://duckduckgo.com/?q=Gesellschaft+Schweiz+Pal%C3%A4stina&t=newext&atb=v320-1&ia=web
https://www.nachdenkseiten.de/?p=105280
https://www.nachdenkseiten.de/?p=101880
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HAARETZ:
Israel sammelt digitale Beweise für Kriegsverbrechen gegen die Hamas
"The Library" identifiziert die Hamas-Terroristen und dokumentiert, wie sie tausend Zivilisten ermordet und Hunderte nach Gaza entführt haben - basierend auf Videos von ihren GoPro-Kameras, sozialen Medien und Online-Quellen
Oct. 31, 2023
IDF-Panzer und Infanterieangriff auf die Hamas - Tag 20Über 1.400 Tote, mehr als 5.400 Verwundete • IDF: 222 Gefangene in Gaza, zwei davon von der Hamas am Montagabend freigelassen
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3. März 2023
Eine Interessante Meldung (siehe auch Artikel am Schluss über Koranaussagen bezüglich des Rechts der Juden für Palästina und
Jerusalem!), klicken Sie diesen Link an!
Mohammed hat das Recht der Juden auf das Land Israel bestätigt: Mit dieser Feststellung tritt ein Islamwissenschaftler einem weit verbreiteten Vor- und Fehlurteil entgegen.
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